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Azofarbstoffe in der Umwelt reduzieren
Doktorand sucht effektivere Abbaumethoden mit Bakterien
09/12/2024
Azofarbstoffe kommen in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz. Textilien oder Papierverpackungen werden damit eingefärbt und auch hinter einigen der E-Nummern in der Inhaltsliste von Lebensmitteln verbergen sich diese synthetischen Farbstoffe. Dementsprechend sind sie auf den ersten Blick eher harmlos für Mensch und Umwelt, können sich aber unter bestimmten Bedingungen in andere Stoffe umwandeln, die schädlich und sogar krebserregend für Menschen sind. Solche Bedingungen herrschen beispielsweise häufig im Flusssediment, in dem letztlich unsere Abwässer landen.
Langfristige Probleme
HM-Doktorand Patrick Hanisch erforscht den Abbau von Azofarbstoffen durch Bakterien. Die besondere Herausforderung ist nicht nur, dass sie toxisch werden können, sondern auch, dass sie über eine lange Zeit in Böden und Gewässern verbleiben. Azofarbstoffe gelangen häufig über industrielle Abwässer in die Umwelt, vor allem, wenn Abwässer unzureichend gereinigt oder direkt in Flüsse und andere Gewässer eingeleitet werden.
Patrick Hanisch ist mit der Hilfe von nützlichen Bakterien auf der Suche nach der effektivsten Abbaumethode der Gefahrstoffe. Hierzu werden Hochdurchsatzkultivierungsmethoden zur Züchtung von Bakterien eingesetzt, die im Labor für Biotechnologie unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Huber an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen durchgeführt werden. Die Promotion von Herrn Hanisch erfolgt in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Dirk Tischler an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum.
Bessere Bedingungen durch Förderung
Dank eines Forschungsstipendiums der Joachim Herz Stiftung kann Herr Hanisch sein Forschungsvorhaben besser vorantreiben. Die Förderung läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren und umfasst projektbezogene Mittel, um spezifische Kosten des Projekts zu decken. Zusätzlich bietet die Förderung Zugang zu Netzwerktreffen, die die Möglichkeit schaffen, Kontakte mit anderen Forschenden zu knüpfen und ein professionelles Netzwerk im Bereich Umwelt- und Mikrobiologieforschung aufzubauen.
Ralf Kastner